Die Globalisierung, eine zunehmende Urbanisierung, demografischer Wandel, zunehmende kulturelle und soziale Disparitäten, die Anforderungen einer sich stetig verändernden Arbeitswelt – unter anderem bedingt durch eine voranschreitende Digitalisierung – sind Megatrends, welche die Gesellschaften über räumliche Grenzen, Wirtschaftssektoren und Generationen hinweg prägen. Es gilt zu erforschen, was einen Megatrend auszeichnet, welche Megatrends von Relevanz sind, insbesondere in den Regionen Nordrhein-Westfalens, und welche positiven oder negativen Auswirkungen sie auf das Großprojekt Energiewende bereits zeitigen und potentiell in Zukunft haben könnten.

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Projekt

EnerTrend – Systemische Analyse von Wechselwirkungen der Energiewende in NRW mit zentralen Megatrends

Die Globalisierung, eine zunehmende Urbanisierung, demografischer Wandel, zunehmende kulturelle und soziale Disparitäten, die Anforderungen einer sich stetig verändernden Arbeitswelt – unter anderem bedingt durch eine voranschreitende Digitalisierung – sind Megatrends, welche die Gesellschaften über räumliche Grenzen, Wirtschaftssektoren und Generationen hinweg prägen.

Derartige Querschnittsthemen ziehen sich nicht nur durch sämtliche Politikfelder, sondern sind auch für die individuelle, scheinbar rein private Lebensgestaltung von großer Bedeutung. Sie haben außerdem nachhaltige Auswirkungen auf die Art, wie Waren produziert und verteilt werden können. Das Großprojekt Energiewende ist ebenfalls solch ein Querschnittsthema. Die Energiewende ist jedoch kein Trend, sondern ein politisch festgelegtes Ziel, das aktives sektorübergreifendes Handeln von Individuum, Politik und Wirtschaft benötigt, um die gewünschte Wende bzw. den Richtungswechsel hin zu einer nachhaltigen Energieerzeugung und –nutzung zu erreichen.

Es gilt nun zu erforschen, was einen Megatrend auszeichnet, welche Megatrends von Relevanz sind, insbesondere in den Regionen Nordrhein-Westfalens, und welche positiven oder negativen Auswirkungen sie auf das Großprojekt Energiewende bereits zeitigen und potentiell in Zukunft haben könnten. Die Notwendigkeit der Erforschung erschließt sich schnell und einfach aus den vielfältigen Schnittstellen, welche Megatrends im Zusammenhang mit den Zielen der Energiewende aufweisen: So kann beispielsweise die Digitalisierung gleichzeitig ausschlaggebender Faktor für die Optimierung von Energieinfrastrukturen und die Beschleunigung der Energiewende sein (Stichwort: Smart Energy), diese erfordert andererseits jedoch einen enormen Ressourcen- und Energieaufwand. Gleichzeitig beeinflusst die Energiewende selbst globale Megatrends (z.B. E-Mobilität). Somit entsteht offensichtlich eine wechselseitige Abhängigkeit.

Aus den zu beobachtenden Wechselwirkungen zwischen Megatrends und der Energiewende ergeben sich viele neue Fragestellungen und Forschungsaufgaben.

  1. Welche Megatrends sind tatsächlich von besonderer Bedeutung für die Umsetzung der Energiewende?
  2. Welche Wechselwirkungen gibt es zwischen den Megatrends, also den exogenen Treibern (landscape) der Energiewende, und den endogenen Entwicklungsdynamiken des Energiesystems?
  3. Wie kann man sich das Wissen zentraler Megatrends der Energiewende und deren Wechselwirkungen zu Nutze machen, um der Energiewende zum Gelingen zu verhelfen?
  4. Welche besondere Rolle nimmt bei der Suche nach ganzheitlichen Lösungsansätzen das Bundesland NRW ein? Welche spezifischen Rahmenbedingungen herrschen in NRW vor?
  5. Welche lokal und regional unterschiedlichen Kontexte gibt es in NRW und welche Auswirkungen haben die genannten Megatrends auf die Energiewende in den Regionen NRWs?
  6. Was sind demnach jeweils regional angepasste Handlungsansätze, um die Herausforderungen und Chancen der Megatrends für die Umsetzung der Energiewende in den Regionen NRWs anzunehmen und zu nutzen?

Entlang dieser Leitfragen wird das Wuppertal Institut zusammen mit dem Kulturwissenschaftlichen Institut Essen die Wechselwirkungen zwischen globalen Megatrends und der Energiewende in NRW systematisch analysieren.

Projektleitung: Dr. Steven Engler (RUB), Prof. Dr. Manfred Fischedick (WI)

Koordination: Stefan Schweiger (RUB), Dr. Johannes Venjakob (WI), Katja Witte (WI), Jenny Zorn (RUB)

MitarbeiterInnen: Benjamin Best (WI), Emily Drewing (RUB), Juliane Lunge (WI), Valentin Espert (WI), Felix Große-Kreul (WI), Julia Janik (RUB), Nora Schecke (RUB), Prof. Dr. Uta von Winterfeld (WI), Matthias Wolf (RUB)

Förderer: Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes NRW; in Zusammenarbeit mit dem Cluster EnergieForschung.NRW

Laufzeit: 01/2018 – 12/2020