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Publikationshinweis: Ergebnisse aus dem Projekt EnerChange

Allgemein Publikationen / Outputs Veröffentlicht am 25.8.2020

Die RWTH Aachen geht in ihrem Paper „Default vs. Active Choices: An Experiment on Electricity Tariff Switching“ der Frage nach, unter welchen Bedingungen wir den Stromanbieter (nicht) wechseln. Die Experimente fanden im Rahmen des VI-Projektes EnerChange statt.

Das Paper finden Sie unter folgendem Link (hier klicken).

Im Rahmen des VI-Projektes EnerChange haben Ayse Tugba Atasoy und Reinhard Madlener von der RWTH Aachen dieses Paper zur Rolle von Kontext und Aufwand bei der Auswahl von Stromverträgen in einem Laborversuch veröffentlicht.
Vor dem Hintergrund eines liberalisierten Strommarktes mit einer Vielzahl von Anbietern stellt sich die Frage, warum nur wenige Konsument*innen ihren Tarif oder Provider wechseln;. iInsbesondere deshalb, weil die Standardtarife der etablierten Anbieter oft teurer sind als die Alternativen.

Daher sollten die Teilnehmer*innen des Experiments sich innerhalb eines Zeitlimits für möglichst günstige Tarife entscheiden und wurden dafür – abhängig von ihrer Performance – sogar finanziell belohnt. Im Experiment wurden sowohl der Aufwand der Wahl als auch die Rahmenbedingungen von Standardtarif/aktiver Tarifwahl variiert.

Die Studie kommt dadurch zu interessanten Ergebnissen. So entschieden Testpersonen sich eher für günstige Verträge, wenn sie von sich aus unter Alternativen auswählen mussten, als dann, wenn ihnen zu Beginn ein Standardtarif zugewiesen wurde. Dieser Effekt fiel bei Individuen mit sogenannten „geringeren kognitiven Fähigkeiten“, die zuvor gemessen wurden, stärker aus. Das schadet ihnen möglicherweise finanziell und benachteiligt sie. Keinen Unterschied machte hingegen die Anzahl der Alternativen, aus denen ausgewählt wurde.

Abschließend schlagen die Autor*innen eine gesetzliche Regelung vor, Verbraucher*innen über die verschiedenen Tarife und Anbieter aufklären zu müssen. Das könnte diejenige aktive Tarifwahl ermöglichen, mit der die Testpersonen im Experiment Geld sparten. Auch die Effizienz des Strommarktes würde dahingehend beeinflusst, dass etablierte Anbieter stärkerer Konkurrenz ausgesetzt wären.