Abschlusskonferenz des Projekts „Mentalitäten und Verhaltensmuster im Kontext der Energiewende in NRW“
Allgemein CLUSTER M&V Veröffentlicht am 22.5.2017Die Energiewende war nach der Fukushima-Katastrophe politischer und auch gesellschaftlicher Konsens. Doch seit einigen Jahren ist das politische Großprojekt zum Gegenstand hochkontroverser gesellschaftlicher Debatten geworden. Dies gilt auch für NRW, eine der industriestärksten Regionen Europas, in der sich die Interessenlagen und individuellen Einstellungen in Bezug auf die Energiewende regional divers und sozial wie ökonomisch hochkomplex gestalten. Zudem gibt es selbst bei Befürwortern der Energiewende häufig eine Lücke zwischen Wissen und Handeln, bei der trotz besseren Wissens im Alltag häufig unökologisch und ressourcenintensiv entschieden und gehandelt wird.
Dieser Problemkomplex bildete die Ausgangslage für das Projekt „Mentalitäten und Verhaltensmuster im Kontext der Energiewende in NRW“, in dessen Rahmen in den letzten zwei Jahren sozial- und kulturwissenschaftliche sowie psychologische Aspekte der Energiewende auf Ebene der Individuen und Haushalte untersucht wurden. Die Abschlusskonferenz am 10. Mai 2017 gab nun Gelegenheit, die Ergebnisse des Projekts Revue passieren zu lassen und mit Interessierten aus Wissenschaft, Zivilgesellschaft und Verwaltung zu diskutieren. Eingeladen hatte der Projektkoordinator, das Forschungszentrum Jülich. Die im Rahmen des sogenannten Virtuellen Instituts (VI) „Transformation – Energiewende NRW“ am Projekt beteiligten Institutionen, Forschungszentrum Jülich, Hochschule Bochum, KWI, RWTH Aachen und Wuppertal Institut, stellten hier die Erkenntnisse ihrer Teilprojekte zur Diskussion. Neben einer Basiserhebung, die auch milieu- und regionalspezifische Unterschiede dazu in den Blick nahm, wie die nordrhein-westfälische Bevölkerung über die Energiewende denkt und sich im Alltag verhält, befassten sich andere Teilprojekte mit Reboundeffekten, lokalen Wahrnehmungsunterschieden bei unterschiedlichen Akteursgruppen, Diffusionsprozessen im Bereich Heizung sowie mit der partizipativen Entwicklung einer „Wunschwende“ für das Jahr 2030 unter Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern.
Eine Paneldiskussion gab Gelegenheit zum intensiven Austausch zwischen den Partnerinstitutionen sowie mit dem interessierten Publikum. Das Projekt wurde vom Landesministerium für Innovation, Wissenschaft und Forschung gefördert. Die Ergebnisse werden innerhalb des nächsten Jahres im Rahmen eines Sammelbands veröffentlicht.
Hier finden Sie alle Vorträge in chronologischer Reihenfolge:
1. Abschlusstagung des Projekts „Mentalitäten und Verhaltensmuster im Kontext der Energiewende in NRW“
2. Basiserhebung (AP2) Design, Stichprobenbeschreibung, ausgewählte Ergebnisse: Soziale Milieus, Mobilität, Energie(-wende)
3. Rebound-Effekte: sozio-ökonomische und -demographische Aspekte
4. „Es gibt mehr als eine Energiewende in NRW“. Wahrnehmung der Energiewende auf lokaler Ebene
5.Bürgerwerkstätten: Zukunft & Energiewende gemeinsam denken
6. Diffusion innovativer Energietechnologien in NRW am Beispiel Biomasse